Les jardins révolutionnaires

Das Programm der Konzertreihe Les jardins révolutionnaires bietet einen vielfältigen und abwechslungsreichen Einblick in die außergewöhnliche Vielfalt der europäischen Musik zwischen 1600 und 1750. In dieser spannenden Epoche vollzogen sich tiefgreifende Veränderungen in der Musikgeschichte, die das Verständnis von Klang, Ausdruck und Emotion nachhaltig prägten.

Ein herausragendes Beispiel für diesen Wandel ist Claudio Monteverdis Oper L’Orfeo (1607). Monteverdi markiert mit diesem Werk einen Wendepunkt in der Musikgeschichte, indem er erstmals die rhetorische Ausdruckskraft des Textes mit musikalischer Dramatik verband. Damit rückte er den Ausdruck menschlicher Emotionen in den Mittelpunkt – Liebe, Hoffnung und Verzweiflung wurden musikalisch erlebbar.

Ein zentrales Element dieses Wandels ist der Basso continuo. Monteverdi führte diese technische Innovation nicht nur als harmonisches Fundament ein, sondern nutzte sie als ausdrucksstarkes Mittel, um den inneren Konflikt Orfeos und das Drama der Handlung musikalisch erfahrbar zu machen. Der Basso continuo stützt den Gesang, indem er eine harmonische Grundlage schafft und so die Affekte intensiviert.

Interessanterweise lässt sich die Rolle des Basso continuo mit dem Bass in moderner Popmusik vergleichen, der den „Groove“ bestimmt und den Klang zusammenhält – ein musikalisches Fundament, das Struktur und Ausdruckskraft gleichermaßen verleiht.

Einen Höhepunkt des Programms bildet die berührende Arie „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ aus der Matthäuspassion (BWV 244) von Johann Sebastian Bach. In dieser Arie zeigt sich, wie die von Monteverdi eingeleiteten musikalischen Prinzipien bei Bach eine neue spirituelle Tiefe erreichen.

Termine:

12.04. 19 Uhr CEB Akademie
19.04. 19Uhr CEB Akademie
21.04. 19 Uhr Kreuzbergkapelle

weitere Termine folgen

Karten über Ticket Regional oder an den Abendkassen Preis: 14 Euro